Ägypten: Sicherheit für Urlauber, 2007
Ägypten: Sicherheit für Urlauber ist eine Filmreportage aus dem Sinai. Seit 2004 kommt für viele ein Urlaub auf dem Sinai nicht mehr in Frage. Terroristische Anschläge haben Angst verbreitet und Touristen von der Halbinsel vertrieben. Dadurch fällt eine wichtige Einnahmequelle weg. Nun aber will man durch Sicherheitskonzepte und neue Hotelanlagen die Urlauber zurückholen.
Wassersport am Roten Meer, Safaris zu den ältesten Bauwerken der Menschheit und Tauchgänge an den Küsten der ägyptischen Halbinsel – so stellt man sich seinen Urlaub vor. Doch die wenigen Gäste der Luxushotels bleiben unter sich, obwohl im Winter eigentlich Hochsaison ist. Durch die tödlichen Sprengstoffanschläge von 2004 bleiben die Urlauber noch immer fern. Dabei legt man jetzt großen Wert auf die Sicherheit der Urlauber.
Sicherheit geht vor
Bevor die Touristen ins Hotel dürfen, gibt es einen Sicherheitscheck wie auf dem Flughafen. Dadurch fühlen sich viel jetzt weniger bedroht. Trotzdem bleiben 2007 die meisten Ferienanlagen leer. Besonders hart trifft es hunderte kleine Stranddörfer. Auf den Sinai kamen noch vor drei Jahren vor allem Israelis auf der Suche nach See, Sand und Sex, wie sie sagten. Schließlich grenzt Israel direkt an den Sinai. Vom Gazastreifen sind es nur wenige hundert Meter bis auf die Halbinsel. Bis 1982 hielten israelische Soldaten den Sinai besetzt. Ende der 90er kamen sie als Billigtouristen zurück. Noch stehen die Anlagen, doch Gäste trauen sich nicht mehr her – aus Angst vor palästinensischen Anschlägen. Der Verwalter weiß, dass sogar die israelische Regierung ihre Bürger vor Reisen auf den Sinai warnt.
Neue Gärten und Golfplätze
Es sollen Beduinen gewesen sein, die für die Anschläge vor über zwei Jahren verantwortlich waren. Die Nomaden in der Wüste des Sinai werden ohne Touristen weiter verelenden. Doch in Trekkingtouren mit Kamelen sehen viele Besucher heute ein tödliches Risiko. Die Leute haben noch immer Angst vor der Wüste. Dabei wäre es hier am sichersten, nie würden die Beduinen einen Anschlag zulassen. Bis heute ist nicht geklärt, warum die Anschläge stattfanden und wer davon profitierte. Fest steht das Resultat: Beduinen leben heute in größerer Armut als je zuvor, viele haben jede Hoffnung verloren. Die Armut bleibt ebenso wie die Angst der Touristen vor dem Sinai. Die großen Hotelanlagen versuchen jetzt, mit bezahlbarem Luxus gegen den Leerstand zu kämpfen. Im Norden des Golfs von Aqaba in Taba Hights entstehen nun Gärten und sogar Golfplätze.
Und auch beim Schutz vor Anschlägen gibt es neue Konzepte. Tarek Rihan setzt auf Kooperation mit den Beduinen. Ein völlig neues Projekt: die Wüstensöhne sollen selbst für Sicherheit sorgen. Statt Geld erhalten sie Nahrungsmittel und vor allem Wasser. Als eine Art Geheimdienst sollen sie dafür ihren Stammesbrüdern auf die Finger sehen.
Ägypten: Sicherheit für Urlauber ist eine Fernsehreportage für die ARD. Sie entstand im Jahr 2007.