Flussperlmuschelzucht im Dreiländereck

Juni 2003: Drastische Strafen drohten im Mittelalter den Muscheldieben: Bilder von abgehackten Hände und Galgen zierten die Warnschilder an den Muschelbächen im Vogtland. Denn dort lebte der Schatz der europäischen Fürsten: Die Flussperlmuschel. In manchen Beständen führte jede 5.000ste, oft aber nur jede 100.000ste eine wertvolle Perle. Bei Millionen von Muscheln trotzdem eine ertragreiche Ausbeute.

Heute gibt es entlang der deutsch-tschechischen Grenze gerademal einige tausend Flussperlmuscheln. Denn die heute fast ausgestorbene Art ist angewiesen auf extrem klares Wasser und eine intakte Umwelt. In einem deutsch-tschechischen Projekt wollen Umweltschützer in einem komplizierten Verfahren jetzt wieder neue Muscheln züchten. Danach sollen diese im Grenzgebiet ausgewildert werden.
„Auf Gute Nachbarschaft vor Ort“ begleitet deutsche und tschechische Experten. Sowohl in ihren Labors und Zuchtanlagen, als auch an den Bächen im Gebirge. Doch die werden streng geheim gehalten. Schließlich lockt die Gier nach der Perle noch immer manchen Perlendieb in die Region.